18.11.2019 / Agenda Liesing

Schokolade wird knapp!

Schokolade wird knapp

8,5kg Kakao essen ÖsterreicherInnen durchschnittlich pro Kopf pro Jahr, in China liegt der Verbrauch pro Jahr bei knapp 1 kg. Möglicherweise müssen sich die Naschkatzen hierzulande in Zukunft einschränken!

Beim Vortrag von Fairtrade Österreich erfuhren wir ZuhörerInnen, dass ExpertInnen vor einer Kakaoknappheit warnen und damit die Schokolade bald ein kostbares und rares Gut sein könnte.

 

Warum ist das so?

Im Schatten großer Regenwaldbäume wachsen die Kakaopflanzen. An deren Stämmen wachsen nach ca. 6 Jahren die Kakaoschoten, aus denen durch Handarbeit Kakaobohnen gewonnen werden. Über die Hälfte des in Europa konsumierten Kakaos kommt von der Elfenbeinküste.

Weltweit kaufen nur ein paar große Konzerne Kakaobohnen. Denen gegenüber stehen 5-6 Millionen BäuerInnen die Kakao verkaufen. Die Konzerne üben durch dieses Missverhältnis einen enormen Druck auf die BäuerInnen aus und drücken die Preise. Schlussendlich müssen die ProduzentInnen den Konzernen nachgeben, um ihre Ware zu verkaufen, bevor diese schlecht wird.

In den 80er Jahren wurde noch über 4.000 Dollar pro Tonne Kakao bezahlt. Die beiden größten Kakaoproduzenten, Elfenbeinküste und das benachbarte Ghana, hatten staatliche festgelegte Mindestpreise. Mit diesen Preisen konnten die Menschen vor Ort ihr Auslangen finden. Europa und die USA zwangen die Staaten in Westafrika jedoch nach und nach sich der freien Marktwirtschaft zu unterwerfen und die Preise sanken!

 

Berühmter Schokoladeaufstrich mit reduziertem Kakaoanteil

Anfang der 2.000er Jahre produzierten viel weniger BäuerInnen Kakao, da sie mit dem Produkt ihren Lebensunterhalt nicht mehr bezahlen konnten. Dies führte wiederum dazu, dass Kakao eine Mangelware wurde. Die Preise stiegen und das Angebot ist kleiner als die Nachfrage. Da die Preise hoch waren, wurde sogar für einen berühmten Schokolade-Aufstrich ein Ersatzstoff gefunden, um den Kakaoanteil zu senken. Im Jahr 2019 sind die Preise wieder auf einen Durchschnitt von 2.000 Dollar/Tonne gestiegen. Für BäuerInnen der Mindestpreis um zu überleben.

 

Wer bekommt welchen Anteil von der Schokoladentafel?

Die BäuerInnen erhalten nur ca. 6-7%, obwohl sie den Hauptbestandteil Kakao herstellen. Der Großteil bleibt bei jenen Unternehmen, die das fertige Produkt, zB die Tafel Schokolade erzeugen und dann an die Supermärkte verkaufen.

Die Supermärkte haben besonders in Österreich große Macht und erhalten deshalb auch einen großen Teil des Preises. Das Ziel von FAIRTRADE ist, dass die BäuerInnen einen fairen Preis für ihre Arbeit erhalten und nicht von den Großkonzernen runtergehandelt werden!

 

Das Fairtrade Gütesiegel garantiert, dass ein fairer Preis an die BäuerInnen im globalen Süden gezahlt wird.

 

Mach mit!

Die Agendagruppe Fairtrade Bezirk Liesing organisiert immer wieder spannende Vorträge und leistet eine wichtigen Beitrag zur Aufklärung über fairen Handel.

Interessieren Sie sich für den fairen Handel? Haben Sie fragen dazu oder Wissen, das Sie teilen wollen? Wollen Sie sich zu diesem Thema einbringen? Melden Sie sich einfach bei unserer Gruppe unter info@agendaliesing.at