Masterplan „Zu Fuß gehen“ für Neubau fertig
Jeder Weg in der Stadt beginnt und endet zu Fuß, was die Wichtigkeit dieser Art der Fortbewegung verdeutlicht. Auch das Bewusstsein für das Zufußgehen ist bei den Bewohner*innen gestiegen. Der Masterplan „Zu Fuß gehen“, in den auch viele Ideen der Agendagruppen eingeflossen sind, analysiert die Situation in Neubau und gibt einen Ausblick für Maßnahmen.
Die Verkehrsplanerin Olivia Kantner, die an der Erstellung beteiligt war, hat uns die wichtigsten Punkte beim letzten Treffen der Agendagruppen „Mobilität“ und „Draußen in Neubau“, vorgestellt.
Das Zufußgehen ist in den innerstädtischen Bezirken sehr attraktiv, weil meist nur kurze Strecken zurück gelegt werden für Besorgungen etc. (ca. 800m). Das heißt, dass in 10 Minuten Fußweg viele wichtige Ziele wie Geschäfte für den täglichen Bedarf, medizinische Versorgung, Bildungseinrichtungen oder persönliche Dienstleistungen wie der Friseur gut erreicht werden. Doch auch der Wohlfühlfaktor ist beim Gehen wichtig, denn: je attraktiver die Wege sind, desto mehr wird gegangen. Darum sind die Aufenthaltsqualität und Begrünungen im Straßenraum, Beschattung und abwechslungsreiche Gestaltung, belebte Erdgeschoß-Zonen mit Geschäften wichtig. Natürlich ist auch die Sicherheit z.B. bei Querungen von Bedeutung.
Ein Ziel: Bewusstsein schaffen
Im Masterplan wurde ein Leitbild mit Zielsetzungen erstellt, dazu wurden Handlungsfelder erarbeitet und mit Maßnahmen hinterlegt, Indikatoren gemeinsam mit dem Bezirk festgelegt. Er beinhaltet so auch Vorschläge für neue Querungsmöglichkeiten über viel befahrene Straßen und Vorschläge für Umgestaltungen und Aufwertungen des öffentlichen Raumes durch kleine Maßnahmen.
Viele Beleuchtungen, Verkehrsschilder, Stromkästen oder Telefonzellen stehen ungeordnet am Gehsteig herum und behindern Fußgänger*innen. Sie könnten durch eine bessere Anordnung für mehr Platz sorgen. Auch Altstoffsammelstellen können in die Parkspur verlagert werden, sodass sie keine Hindernisse für Zufußgehende mehr darstellen. Viele von uns lieben Schanigärten, doch auch hier sollte darauf geachtet werden, dass eine Restgehsteigbreite von 2 Metern frei bleibt. Parkplätze sollen entfernt werden um bessere Querungsmöglichkeiten zu schaffen. Längsparker sollten dort entfernt werden, wo sie den Gehsteig verschmälern und Wohnstraßen sollten so gestaltet sein, dass sie zum Spielen einladen. Leider blockieren auch Lieferwägen und abgestellte Scooter oft den Gehweg. Hier ist es dringend notwendig ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass dadurch andere Menschen behindert werden.
Wer noch genauer in den Masterplan lesen möchte, kann das auf der Seite der Mobilitätsagentur machen.
Zum Nachlesen: die Agendagruppe übergibt Ideen an den Bezirksvorsteher
"Wege zur Begegnungszone Neubau"