Kennst du alle Einbahnen in Liesing?
Die Agendagruppe Radfahren in Liesing beradelte heuer einige der Einbahnen, die (noch) nicht für Radfahren in die Gegenrichtung geöffnet sind.
Start war am Liesinger Platz, um gleich die wichtigste nicht geöffnete Einbahn zu besichtigen: die Dirmhirngasse. Der Linienbus, der hier verkehrt, ist – neben Parkplätzen – der Hauptgrund, dass Radfahrer:innen, die von Norden kommen ein Umweg von über 250m und zahlreichen Höhenmeter nehmen müssen, um zum Liesinger Platz zu kommen. Trotz Versuche seitens des Bezirks, ist die Öffnung bis heute gescheitert. Ein kurzer Abstecher zum Fußgängersteg Rudolf-Waisenhorn-Gasse verdeutlichte, wie wenige radtaugliche Querungen der Südbahn ins Liesing vorhanden sind. Der Ausbau der Südbahn wird hier hoffentlich – wenn auch zeitlich noch in weiter Ferne – Verbesserungen bringen. Zwischenzeitlich sollte aber unbedingt die Einbahn in der Lastenstraße geöffnet werde, ergäbe sich dadurch doch eine attraktive Radroute als Alternative zur Breitenfurter Straße.
Nach einer kurzen Schleife durch das Grätzl der Elisenstraße, wo vor allem eine Einbahn das Erreichen des Liesinger Bades mit dem Fahrrad erschwert und gefährlich macht, ging es über die Ketzergasse zur U-Bahn Station Siebenhirten, wo Wolfgang Ermischer auf die Gruppe wartete. Wäre in der Josef-Meder-Gasse das Radfahren generell und in der Ehngasse gegen die Einbahn erlaubt, ergäbe sich eine attraktive und sichere Radverbindung zum Petersbach.
Welchen Stellenwert das Auto hat und das Fahrrad nicht hat, zeigt sich, wenn man sich der Triester Straße nähert. Die Karl-Tornay-Gasse ist leider nicht in beide Richtungen befahrbar, die Querung der Triester Straße und der Badnerbahn trotz Fußgängerampel nur bedingt möglich – und für Lastenräder gar nicht möglich (siehe Foto). Und wenn man die Ampel trotz Grün zu langsam quert, wird man von Autofahrer:innen mit einem Hupkonzert darauf aufmerksam gemacht, dass man hier als Radfahrer:in nicht erwünscht ist.
Mehr als ausreichend Platz für das Radfahren gegen die Einbahn wäre in der Kinskygasse, auf eine Öffnung wartet die Gruppe bis heute. Anscheinend sehen die Anrainer:innen keinen Bedarf dafür.
Zum Ausklang und um das Gesehene weiter zu diskutieren, radelte die Gruppe dann ins Gasthaus Lichtenstöger – übrigens nicht ohne sich auf dem Weg dorthin im Einbahnlabyrinth zu verfahren.