01.01.2019 / Agenda Währing

5. Was braucht ein Baum in der Straße, wie muss ein neuer Baumstandort auf öffentlichem Grund beschaffen sein?

Neu gepflanzte Bäume in den Gassen brauchen in den ersten fünf Standjahren am neuen Baumstandort, wirklich viel Wasser, damit sie ein gutes Wurzelsystem entwickeln können, das für hohe Standfestigkeit und stabile Gesundheit des Baums sorgen kann. Ganz wichtig ist in allen Lebensphasen eines Baums die dem Alter entsprechende Pflege, Bäume sind Lebewesen, die sehr sensibel auf ihr Umfeld reagieren, eigentlich so wie wir auch.

 

Die offene Fläche rund um einen neuen Baum, die sogenannte Baumscheibe, an einem neuen Standort muss jedenfalls eine Mindestgröße von 9m2 aufweisen. Sie muss mittlerweile auch mit einem erhöhten baulichen Rand umgeben werden, damit im Winter kein mit Streusalz verunreinigtes Wasser, die sog. Sole, an die Wurzeln gelangen kann, das den Baum - wie beschrieben - nachhaltig schädigt.

 

Der Stamm, die sogenannte Baumachse, muss einen Mindestabstand von mindestens 3,5 bis 4,5m zur Hausfassaden haben. Der Abstand hängt davon ab, ob ein Säulenbaum, also ein Baum mit einer schlanken Krone, oder ein Baum mit einer ausladenden Krone gepflanzt wird. Dieser Abstand ist deshalb nötig, damit einerseits Pflegemaßnahmen, wie z.B. ein erforderlicher Baumschnitt durchgeführt werden können, andererseits aber Beschädigungen an der Fassade vermieden werden. Weitere Informationen dazu finden sich auf der Website der Stadt Wien unter:

https://www.wien.gv.at/umwelt/parks/pdf/strassengruen-leitbild-2012.pdf

 

Wichtig ist, dass der Boden frei von sogenannten Infrastruktureinbauten ist, sprich im Boden dürfen keine Leitungen, wie Gas, Wasser; Strom, Telefon, Fernwärme, Abwässer, liegen, bzw. müssen diese ganz speziell ummantelt werden, damit sie einerseits durch die Baumwurzeln nicht beschädigt werden und andererseits für Reparaturarbeiten zugänglich bleiben. Diese Ummantelungen sind allerdings sehr teuer und müssen wirklich professionell errichtet werden, da Wurzeln unheimliche Kräfte entwickeln und eine Leitung schnell zerstören können. Deshalb wird aus Kostengründen zumeist auf die Baumpflanzung an solchen Stellen verzichtet, da die einzelnen Bezirke der Stadt Wien, die die Pflanzungen mitfinanzieren müssen, gar nicht über ausreichend Budget verfügen.