01.01.2019 / Agenda Währing

2. Welchen besonderen Belastungen ist ein Baum in der Straße ausgesetzt, was schadet dem Baum?

Bäume in den Straßen und Gassen leiden vor allem unter einem Mangel an Wasser, Nährstoffen und Sauerstoff an ihren Wurzeln. Das liegt daran, dass sie meistens nur eine kleine Fläche offenen Erdreichs um ihren Stamm haben und dass dieser häufig sehr verdichtet, sprich zusammengepresst, ist. Das wenige Wasser, das auf die kleine offene Fläche trifft, kann durch die Verdichtung dann kaum versickern und der nötige Luftaustausch an den Wurzeln ist kaum möglich, der Baum verhungert langfristig.

 

Selbst wenn der Boden rund um den Baum nur mäßig verdichtet ist, so dass durchaus noch andere Pflanzen wachsen können, bietet er für den viel größeren Baum und sein unterirdisches Wurzelsystem, das zumindest so groß ist wie seine Krone, dann nicht genug Nährstoffe für eine optimale Entwicklung. Das hat auch damit zu tun, dass das Bodenleben in einer Baumscheibe, (sprich) also die im Boden lebenden Organismen, wie Pilze, Würmer, Bakterien, Springschwänze, Asseln nicht sehr vielfältig und intensiv ist und daher die Nährstoffe nicht gut für die Aufnahme durch die Baumwurzeln aufbereitet werden.

 

Dazu kommt, dass ein großer Teil der Baumwurzeln unter Asphalt liegt, dort ist die Lage dann noch trister, denn es kann durch diese Versiegelung überhaupt kein Austausch mehr stattfinden. Zusätzlich ist ein Baum in der Gasse oftmals durch Unmengen an Hundeurin belastet, der die Wurzeln sehr schädigt und im Winter steigert dann Streusalz bzw. die in die Baumscheibe fließende Salzlösung diese Belastung.

 

Bei Baumaßnahmen hat ein Baum in der Straße überdies ein recht hohes Risiko an der Krone und/oder den Wurzeln beschädigt zu werden, v.a. wenn die Bäume nicht gut geschützt werden, was leider immer wieder passiert. Diese Beschädigungen können dann dazu führen, dass ein Baum aus Sicherheitsgründen schlussendlich sogar gefällt werden muss.