10 Jahre Gedenkprojekt Volksopernviertel 1938
10 Jahre nach der Arbeit in unserer Agendagruppe schließen wir unsere Tätigkeit ab. Es war für uns alle eine wertvolle Zeit und Arbeit, die wir nicht missen wollen.
Wir waren in den letzten 10 Jahren auf Spurensuche und recherchierten die Schicksale einiger Verfolgter im Volksopernviertel am Alsergrund im 9. Wiener Gemeindebezirk.
Wir wollten Bewusstsein schaffen und an vertriebene und ermordete jüdische Menschen, aber auch an Personen, die aus anderen Gründen wie etwa politischen oder jenen der sexuellen Orientierung verfolgt, vertrieben und ermordet wurden, erinnern. Unser Schwerpunkt lag auf dem Bereich zwischen Volksoper, Fuchsthallergasse, Nußdorfer Straße und Severingasse – dem Volksopernviertel.
Soweit unsere Ziele, die wir unserer Meinung nach zu einem erheblichen Teil erreichen konnten.
10 Jahre Spurensuche
Seit 2014 waren wir auf Spurensuche und recherchierten, insbesondere für unsere beiden Großprojekte „Stele Fluchtgasse 7“ und „Gedenktafel Severingasse 8 – Nobelpreisträger Eric Kandel “.
Mit dem Projekt „Leben und Schreiben am Alsergrund“, einer Lesereihe mit Musik, gelang es uns, ausgewählte Texte von (auch) am Alsergrund wohnhaften Schriftstellerinnen und Schriftstellern im Festsaal des Bezirks und im Institut für Wissenschaft und Kunst zu präsentieren.
Auch bei den beiden Veranstaltungen unseres Projektes „Film und Erinnerung“ – „schulausflug“ von Max Liebich und „ Liebe Geschichte“ von Simone Bader und Jo Schmeiser – konnten wir in Kulturräumen des Alsergrunds zahlreiche Interessierte erreichen, sowohl im Kinosaal des WUK, als auch im Saal des damals gerade noch geöffneten AfroAsiatischen Instituts.
Unserer Meinung nach sind Projekte wie diese notwendig, um das Gedenken an die aus der Nachbarschaft vertriebenen Personen lebendig zu halten und zugleich Menschen zu erinnern, die durch den Nationalsozialismus vertrieben oder ermordet wurden.
Die von uns gesetzten optischen wie akustischen Zeichen, sind und bleiben sicht- bzw. hörbar.
Wir sagen Danke
Vieles war nur möglich durch die fachlich versierte, so hilfreiche Begleitung und Beratung im Rahmen der Lokalen Agenda 21 am Alsergrund durch Liette Clees.
Weiterhin danken wir dem Bezirk Alsergrund, allen voran den beiden Bezirksvorsteherinnen, die uns stets unterstützt haben und uns ebenso über die Kulturkommission finanziell unter die Arme griffen: Martina Malyar und Saya Ahmad.
Ein besonderer Dank gilt auch den Schülerinnen und Schülern sowie dem Lehrpersonal der HLMW Michelbeuern. Mit ihnen konnten wir unser größtes Projekt in der Severingasse, als dessen Höhepunkt wir Nobelpreisträger Eric Kandel einen ganzen Tag zu Gast hatten, umsetzen.
Auch bei allen anderen Mitwirkenden, die unsere beiden Filmabende und die drei Lesungen ermöglicht haben, wollen wir uns bedanken.
Nach 10 Jahren trennen wir uns. Stolz auf alles, was uns gemeinsam und mit wunderbarerer Unterstützung so Vieler gelungen ist und weiterhin engagiert für Friedens- und Gedenkkultur im Bezirk, in Wien und überall.
Wir, das sind folgende engagierte Menschen aus dem Alsergrund:
Vera Albert, Maria Czwik, Erzsébet Fuchs, Michael Landesmann, Susanne Regner, Barbara Sauer, Andreas Weichselbraun, Beatrix Wimmer
Texte von Schülerinnen der HLMW9 zu Eric Kandel zum Nachhören