07.10.2022 / Agenda Innere Stadt

Hinter den Kulissen

Die Agendagruppe Sommerfrische interessiert sich besonders für die neuen Begrünungen und Gestaltungen im 1. Bezirk.

 

Wo ist Begrünung möglich? Wo können Bäume gesetzt werden, die auch eine große Krone ausbilden? Wo ist das nicht möglich und warum eigentlich? Was beeinflusst die endgültige Gestaltung? Welche Alternativen gibt es und wurden diese alle bedacht?

 

Eine Baustelle in der Größenordnung des Neuen Marktes, die 3,5 Jahre andauert, ist nachvollziehbarer Weise keine kleine Sache. Um ein wenig hinter die Kulissen blicken zu können und das Endergebnis zu verstehen, hat die Gruppe eine Expertin zu einem Rundgang am Neuen Markt und dem Petersplatz eingeladen.

 

Expertin am Werk

 

Es konnte als Begleitung Peggy Werner von ste.p ZT-GmbH gewonnen werden. Sie ist die Expertin der beiden Plätze und es stellte sich heraus, dass sie nahezu zu jedem Pflasterstein die Details berichten konnte. Faszinierend ist die Komplexität eines solchen Vorhabens und großartig die Kreativität immer wieder die entsprechenden Lösungen zu finden, damit Ideen die zuallererst am Plan entstehen auch später umgesetzt werden.

 

Der Donnerbrunnen wurde komplett zerlegt, saniert und wieder aufgebaut. Sprüh- und Nebelduschen wurden in den Beeten und im Boden installiert, die Beete sind von Cortenstahl umgeben – der Rost-Effekt ist gewollt.

Die Archäolog*innen fanden einen Pferdekopf, beteiligten sich an der Baustelle mit Schaufel und Pinsel und die Keller, die unter dem Platz gefunden wurden, waren Zeuge, dass hier früher kein freier Platz war, sondern Häuser dicht gedrängt standen.

Nebenbei haben wir diskutiert, ab wann ein Judasbaum ein Baum ist oder doch noch ein hochgewachsener Strauch :-)

 

Schwungvoll Sitzen

 

Viele von uns haben die geschwungenen Sitzbänke am Neuen Markt begeistert, die mit viel Liebe zum Detail und noch viel mehr Aufwand jetzt zum Verweilen einladen.

 

Peggy Werner hat von den Schablonen der Bank-Teile, der einzelnen Befestigungen und der Herausforderung jede einzelne Sprosse der Sitzfläche auch waagerecht anzubringen, berichtet. Jede teilnehmende Person wird in Zukunft mit diesem Hintergrundwissen dort sicherlich mit doppelt so großer Freude auf der Bank Platz nehmen.

 

Details machen das Ganze rund

 

Spannend waren auch die Berichte der Anrainer*innen und Beteiligten über die Pflasterung der gesamten Fläche. Beachtet werden müssen die Neigung, die Entwässerung, die Schanigärten und das besondere Muster mit den geschwungenen Linien rund um die Beete und Baumscheiben.

Die geschwungenen Linien im Boden sind erst auf den zweiten Blick sichtbar und ein Muster erscheint auf. Ein Meisterwerk der Pflasterer!

 

Rundherum am Petersplatz

 

Am Petersplatz angekommen, war es schon etwas finster und die Baustelle ist dort noch nicht abgeschlossen. Aber auch hier wurde sichtbar, dass versucht wurde möglichst viele Bäume zu setzen und den Fußgänger*innen entsprechend Raum zu geben.

Auch dieses Grätzl wird nach Baustellenende an Aufenthaltsqualität dazugewonnen haben!