11.10.2016 / Agenda Alsergrund

No Coffee to go in Äthiopien

Die Agendagruppe Generationen will es wissen: Sie forschen und fragen nach, sie erkundigen sich und sind unermüdlich im Bezirk unterwegs um Neues zu erfahren. Im Rahmen ihres aktuellen Projektes erkunden sie die Geschichte der Ess- und Trinklokale der Währinger Straße – aber auch die „Gschichtln“ drumherum. Hier ein kleiner Ausschnitt ihrer Recherche .....

 

Im Ethiopian Restaurant werden Sie nie einen Coffe to go bekommen. In Äthiopien, dem einzigen Land in Afrika das nie eine Kolonie war, ist die Kaffeezeremonie ein zentraler Bestandteil des sozialen Lebens. Der Kaffee wird schwarz getrunken, er wird den Gästen nicht verrechnet und wird noch spät am Abend genossen.

 

Im Familienbetrieb Aida ist die Kaffee-Auswahl eine deutlich höhere, die dazugehörigen süßen Speisen können kaum gezählt werden. Der Alsergrund kann sich als Geburtsort der Aida rühmen, denn der erste Konditoreibetrieb der Familie Prousek hat 1912 in der Porzellangsse 47 eröffnet. Neben einem Eintrag in das Guiness Buch der Rekorde mit der kleinsten Torte der Welt, darf die Aida seit 1980 das Staatswappen führen und hat mittlerweile rosa Standorte  von Polen bis nach Kasachstan sowie in Saudi Arabien.

 

Das Hotel Regina mit dem Restaurant Roth, in der Nähe der Votivkirche, ist auch ein Familienbetrieb, welcher mittlerweile mehrere Lokale und Hotels in ganz Wien besitzt. Auch über dieses Restaurant gab es die eine oder andere Geschichte zu erzählen. Ebenso wie über das Espresso Hobby an der Ecke zur Schwarzspanierstraße. Das Lokal im Fünfzigerjahre-Stil führt den Titel „Wiens schönste Espressobar“ – sehenswert ist sie allemal.

 

Ein Kontrast dazu ist Ecke Sensengasse das Masta George. Die „bestesten“ Burger aus regionalen Zutaten werden hier angeboten. Interessant ist allemal: das Masta George ist das erste Lokal Wiens, das sich durch Crowdinvest finanziert. Der Besitzer betreibt übrigens auch die Strandbar Herrmann.

 

Ein Lokal gründete sich auf soziale Verantwortung – die VinziRast-mittendrin. Die Gründerin und unermüdliche Aktivistin Cecily Corti gab der Gruppe persönlich einen Einblick in die Geschichte der VinziRast Häuser. Das Leitbild bedingungslose Akzeptanz von Menschen, die in unserer Gesellschaft an den Rand gedrängt werden, ist im gemeinschaftlichen Wohnprojekt mit angeschlossenem Restaurantbetrieb in positivster Weise verwirklicht. Ehemals Obdachlose und Studierende leben, lernen und arbeiten zusammen. Ein Vorbild für alle!

 

37 Lokale konnten in der Währinger Straße am Alsergrund gezählt werden – hier ist nur ein kleiner Ausschnitt möglich.

Auch wenn Spezialitäten aus der ganzen Welt in der Währinger Straße vertreten sind – ein echtes Wiener Wirtshaus gibt es dort interessanterweise nicht.