22.04.2020 / Agenda Neubau

„Ein Leben ohne Bäume ist nicht vorstellbar“

Interview mit Reinhilde zum Thema Stadtbäume

Anlässlich des „Tag des Baumes“ wollen wir Euch die Menschen vorstellen, die sich in der Agenda Neubau aktiv für Stadtbäume einsetzen. Heute stellen wir Euch in einem Interview Reinhilde vor, die seit vielen Jahren in der Gruppe „Draußen in Neubau“ mitwirkt.

 

Du engagierst dich in der Agendagruppe „Draußen in Neubau“ aktiv für Stadtbäume und unterstützt auch die Anti-Littering-Kampagne in der Zieglergasse. Worum geht es dir dabei vor allem?

Rund um die Bäume sind die sogenannten Baumscheiben. Wenn die begrünt sind, sind das kleine Gärten. Die könnten ordentlich was her machen. Durch weggeworfenes Zeug und die Benutzung als Hundeklo werden sie aber zerstört.

Apropos Hundeklo. Urin, mehrmals täglich und das jahraus, jahrein schädigt die Baumrinde und schließlich den ganzen Baum massiv. Denn die Rinde kann ihre Schutzfunktion gegen Krankheitserreger wie Pilze, Keime oder Umweltreize nicht mehr erfüllen. Stark belastete Baumstämme erkennt man an dem halben Meter Hellgrau im untersten Bereich. Die Hunde selbst können da nix dafür, sie handeln nur hundegemäß, aber für ihre  BesitzerInnen sind diese Infos wichtig.

 

 

Welche Erfahrungen treiben dich an bzw. was motiviert dich, für diese Sache deine Freizeit zu investieren?

Wenn ich mich über Dinge, die schief laufen, aufrege oder ärgere, entsteht Energie. Und die ist negativ - gegen etwas. Da erscheint es mir besser diese Energie gemeinsam mit anderen für sinnvolle Aktivitäten +Aktionen zu verwenden, die zu einer Problemlösung führen.

 

 

 Am 25.4. ist der Internationale Tag des Baumes, an dem von vielen Menschen auf die Bedeutung der Bäume hingewiesen wird. Welche Bedeutung haben Bäume denn für dich persönlich bzw. wie würdest du deine „Beziehung“ zum Stadtbaum (oder Bäumen im allgemeinen) beschreiben?

Ein Leben ohne Bäume ist nicht vorstellbar. 

 

 

Wenn du an Wien denkst oder ganz konkret an den 7. Bezirk. Hast du sowas wie eine Zukunftsvision für das Zusammenspiel von Stadt & Bäumen (Natur)?

Dieses Zusammenspiel lässt sich am besten mit diesem Foto (es stammt eh aus Wien) ausdrücken.  

 

 

Angenommen, du könntest dir in Bezug auf Neubaus Stadtbäume drei konkrete Dinge wünschen. Was wäre das?

Mehr Platz unterirdisch, sodass die Bäume älter, größer und gesünder sein können - ich denke da an das Schwammstadtprinzip. Mehr Platz oberirdisch, sodass man beim Verlassen des Hauses nicht nur Autos und wieder Hausmauern sieht, sondern auf jeden Fall  Bäume - konkret heißt das Parkplätze in Baumstandorte umwandeln. Und drittens: Mir ist klar, dass in der Stadt Sicherheit an erster Stelle steht. Dennoch frage ich mich manchmal, ob es notwendig ist, dass Baumkronen und Äste so brutal zurückgeschnitten werden. In den letzten Jahren fällt mir das besonders auf. Vor 20, vielleicht sogar 10, Jahren wurden die Bäume nicht so verstümmelt.

 

 

Vielen Dank für das Interview