Auf Spurensuche in einem besonderen Stadtteil
Rückblick zu den Grätzlspaziergängen Siebenhirten am 27.August und den 30. September
Der erste Teil des Grätzlspaziergangs wurde zur Suche nach dem Zentrum in Siebenhirten. Wir haben DAS Zentrum nicht gefunden, aber viele Orte, an denen Menschen zusammenkommen und sich treffen. Es sind Orte, die eine wichtige Bedeutung in Siebenhirten haben – wie der Vorplatz der U-Bahnstation Siebenhirten, die Wiener Flursiedlung oder die Ketzergasse, das „alte Straßendorf“.
Hier startete auch der zweite Teil unseres Spaziergangs gemeinsam mit Heide Liebhart, vom Bezirksmuseum Liesing. Wir machten uns dieses Mal zu einer historischen Spurensuche auf den Weg, begleitet von vielen spannenden Geschichten – vom Straßendorf mit 40 Kommunikanten, mit Streck- und Hackenhöfen, das bis zur Industrialisierung jahrhundertelang kaum gewachsen ist.
Auch der Wein wollte hier nicht gedeihen, dafür wurde großartiges Bier gebraut. Wir hörten von Eisblöcken, die aus dem Schellensee geschnitten wurden, um das Bier in den Kellern der Brauerei zu kühlen, von 24000 Bäumen, die gemeinsam gepflanzt wurden. Tragische Geschichten handelten von Fliegerbomben, die die Raffinerie, aber auch die Kirche und weite Teile des Dorfes zerstörten, vom Hochwasser oder von einer Straßenkapelle, die sich im Hinterhof unter Efeu versteckt und Barockes in ihrem Bauch versteckt und immer mehr verfällt.
Die Geschichten prägen die Identität eines Bezirksteils, der sich im ständigen Wandel befindet. Wir haben spannende Orte entdeckt, interessante Siebenhirtner*innen kenngelernt und Potenziale für den zukünftigen Wandel entdeckt, der auch vielfältige Herausforderungen mit sich bringt.
Im nächsten Schritt geht es darum, Ideen und engagierte Liesinger*innen für eine nachhaltige Entwicklung in Siebenhirten zusammenzubringen. Dafür ist der IDEENMARKT DER AGENDA LIESING, am 23.Oktober, ab 14 Uhr im Hof der Wiener Flur die beste Gelegenheit.