Agendaforum ÖFFENTLICHER RAUM zu Gast auf der Spiel-Platz-Straße
Wie wird die Straße zum Spielplatz?
Am 1. und 2. 6.2023 wurde in der Lichtentaler Gasse Raum für Spiel und Spaß für die Kinder und Jugendlichen aus dem Grätzl geschaffen. Die Agengruppe Lichtental und ihre Freund:innen aus dem Grätzl haben dafür ein viefältiges Programm auf die Beine gestellt. Kreativ-Workshops, Rätselralley, Live-Musik und Tombola mit großartige Preisen, Straßenküche von Solidarity Kitchen Vienna und Robin Foods sowie feministischen Kasperltheater und vielem mehr wurde deutlich, welches Potenzial in der kleinen Lichtentalergasse für einen wertvollen Freiraum steckt. Die Aktion wurde durch das Aktionsprogramm Junges Grätzl unterstützt.
Wie entsteht Freiraum? Und wie können wir mitgestalten?
Die Spiel-Platz-Straße bot einen guten Rahmen für das Agendaforum „Öffentliche Räume am Alsergrund“ welches am 2.6.2023 stattfand.
Bei Infoständen der Agenda-Gruppen konnten sich Interessierte zu Aktivitäten der Lokalen Agenda informieren und ihre Ideen einbringen.
Zum Sofagespräch nahmen die Bezirksvorsteherin Saya Ahmad und Brigitte Vettori von space and place in unserem Outdoor-Wohnzimmer Platz.
space and place verfolgt das Ziel mit künstlerischen und partizipativen Interventionen unsere Städte zum Positiven zu verändern und als Orte der Begegnung zu stärken. Es geht darum Potenziale von Menschen und Orten zu erkennen und zu vernetzen. Am Beispiel ihrer Aktionen in Wohnstraßen machte die Kultur- und Sozialanthropologin deutlich, dass der öffentliche Raum zwar stark reguliert ist, sich aber immer auch Nutzungsmöglichkeiten eröffnen.
Der Bezirk Alsergrund läd in Projekten zum öffentlichen Raum die Bezirksbewohner*innen ein, mitzudenken, mitzudenken und mitzuentscheiden. Durch Beteiligungsprozesse wie zuletzt zur Neugestaltung des Julius-Tandler-Platzes oder der Servitengasse wird die Akzeptanz und die Qualität der Ergebnisse generell gehoben. Dazu kommen die vielfältigen Aktivitäten der Lokalen Agenda. „Es gibt viel zu tun, gleichzeitig haben wir ein sehr begrenztes Bezirksbudget“, so die Bezirksvorstehenerin Saya Ahmad weiter „Die Ansprüche an den öffentlichen Raum verändern sich ständig. Das hat die Corona Pandemie nochmal deutlich zum Ausdruck gebracht.“ Die öffentlichen Räume müssen sich den geänderten Anforderungen laufend anpassen und die Verteilung und Gestaltung werden daher immer neu verhandelt. Die Bürger:innen in diesen Prozessen mitzunehmen, bedeutet eine große Herausforderung und eine Zusammenarbeit von vielen Akteur:innen.
Es ist Zeit zum Handeln!
Es entwickelte sich eine anregende Diskussion. „Hinsichtlich der Klimakrise ist die Zeit zum Handeln gekommen und Maßnahmen müssen jetzt umgesetzt müssen“, so eine Agenda-Aktive. „Dafür braucht es eine mutige Politik, die auch die Interessen zukünftiger Generationen mit vertritt und Projekte umsetzt.“
Es ging auch darum, wie determiniert Nutzungen im öffentlichen Raum sein müssen bzw. wie durchgeplant oder eben „frei“ dieser Frei_raum auch wirklich sein kann und muss, um Aneignungsprozesse zu ermöglichen.
Die Anregung eines jungen Diskussionsteilnehmers, „die Lichtentaler Gasse soll so sein, wie sie heute ist“, (als ein Ort, wo gespielt werden darf und soll und wo sich Menschen treffen und austauschen, ) bekam Beifall aus dem Publikum.
Auf das konkrete Projekt im Lichtental angesprochen, wurde deutlich, dass es neben den grundsätzlichen Zielen der Stadtentwicklung auch klare Wege (bzw. Instrumentarien und Förderungen) braucht, wie diese umgesetzt werden können. Heute gibt es keinen vorgegebenen Weg, wie ein Supergrätzl umgesetzt werden kann. Die Agendagruppe arbeitet daran Möglichkeiten aufzuzeigen und dabei möglichst viele Grätzlbewohner:innen mitzunehmen.
Ein Vorbilkd könnte das das Aktionsprogramm Grätzloase sein, mit dem Grätzlbewohner:innen ihren Freiraum mitgestalten. Mittlerweile werden durch das Programm jährlich rund 80 begrünte Parklets ermöglicht. Hier wird mit einer vergleichsweise kleinen Fördersumme und klaren Regeln, viel für die klimafreundliche Gestaltung getan und Orte der Begegnung getan.
Eine Zukunft wie heute
Mit einer Vision für den Öffentlichen Raum im Jahr geht die Diskussion zu Ende. 2030 werden viele Straßen für die Bevölkerung geöffnet sein. Es gibt in allen Straßen große Bäume, die Schatten spenden, Kinder spielen auf den Straßen des Lichtentals und Menschen treffen sich vor ihrer Haustüre, um sich auszutauschen…
...eben so wie es an diesem Agendaforum in der Lichtentaler Gasse war. Und daran werden wir gemeinsam weiterarbeiten.