Mit vielfältigen Maßnahmen zum Modal Shift
Ein Rück- und Ausblick zur Vortragsreihe „Mobilitätslösungen für den Währinger Westen“
In der zweiten Ausgabe der Vortrags- und Diskussionsreihe war zuletzt Verkehrsplanerin Olivia Kantner vom Büro Komobile zu Gast. Vor Ort in der Christkönigskirche in Pötzleinsdorf wurden mit Anrainer*innen die vielfältigen Herausforderungen, Zielsetzungen und potenziellen Maßnahmen für eine nachhaltige Mobilität im Währinger Westen diskutiert.
Das Problem: viele Menschen sind aufgrund einer schlechten öffentlichen Verkehrsanbindung, den vielen Kfz-Stellplätzen und Lücken im Radwegenetz im Alltag auf das Auto angewiesen. Gründe dafür sind neben der geringen Bebauungsdichte und einer vorwiegenden Flächennutzung für Wohnzwecke auch die ausgeprägte Topografie.
Damit einher gehen negative Auswirkungen auf das Klima, die Qualität der öffentlichen Räume und damit auch die Lebensqualität und die Gesundheit der Wohnbevölkerung. Also was tun? Ziel, so das Ergebnis der Diskussion, sollte ein Modal Shift sein. Also eine Verlagerung des Verkehrs auf umweltfreundliche Mobilitätsformen. Und dafür müsse an vielen Stellschrauben gedreht werden:
Eine Schlüsselrolle spielt ein gut ausgebautes Öffi-Netz
Engere Taktintervalle, eine bessere Routenführung mit Querverbindungen und längere Betriebszeiten seien notwendig, um Öffis als Alternative zum Auto attraktiv zu machen. Eine große Chance bieten auch ein verbesserter Mico-ÖV bzw. Bedarfsmobilität wie Rufbusse, auf die auch schon Loris Knoll im ersten Vortrag der Reihe einging. Vertiefen werden wir diese Fragen mit Gerold Ludwig von den Wiener Linien im vierten Vortrag der Reihe.
Dabei muss besonders auf eine gute Anbindung der Schulen und Kindergärten geachtet werden. Zuletzt hat nämlich das „Elterntaxi“ rasant zugenommen. Das steigere nicht nur die morgendliche Verkehrsbelastung, sondern verhindere auch das Erlernen wichtiger Verkehrskompetenzen von Kindern beim selbstständigen Weg zur Schule.
Chancen für das Radfahren nutzen
Im Wien-weiten Vergleich werden im Währinger Westen nur wenige Wege mit dem Rad zurückgelegt. Notwendig ist daher eine bessere und sicherere Radinfrastruktur, wie sie derzeit auf der klimafitten und radfreundlichen Pötzleinsdorfer Straße in Umsetzung ist. Auch E-Bikes gewinnen in hügeligen Gebieten immer mehr an Bedeutung.
Zu-Fuß-Gehen attraktiv machen
Ein weiterer zentraler Baustein für eine nachhaltige Mobilität ist ein attraktives Umfeld für das Zu-Fuß-Gehen. „Schließlich sind wir alle auch zu Fuß unterwegs“, so Kantner. Ihre Empfehlung lautet daher auch im weiteren Prozess einen Fokus auf den Fußverkehr zu legen. Denn schon einfache Maßnahmen wie das Beseitigen von Mülltonnen oder anderen Hindernissen auf Gehwegen könnten wichtige Verbesserungen mit sich bringen.
Mit vielfältigen Mobilitätsangeboten weg vom eigenen Auto
Schließlich bietet auch die Digitalisierung vielfältige Chancen für eine nachhaltige Mobilität der Zukunft. So gewinnen beispielsweise E-Lastenrad- und Car-Sharing-Modelle als Alternativen zum Auto immer mehr an Bedeutung.
Jetzt gehen wir in die Tiefe
Und damit sind wir auch schon beim Ausblick auf den nächsten Vortrag. Am 30. März gibt Christoph Kirchberger von der Technischen Universität Wien und Gründer von Mobyome, einen Einblick in die Vorteile des Car-Sharing. Seien Sie dabei und diskutieren sie mit, wie wir bedarfsorientierte, umweltfreundliche und kostengünstige Mobilität stärken können!
Projekt
Vortrags- und Diskussionsreihe "Mobilitätslösungen für den “Währinger Westen”