15.05.2015 / Agenda Wieden

TU-Wieden Rundgänge

Unter dem Motto „TU und Wieden wachsen zusammen“ fanden bereits mehrere Stadtspaziergänge und Rundgänge statt, die vielfältige historische Verbindungen zwischen der TU und dem umgebenden Stadtteil herstellten. Fazit: Die Wieden ist fruchtbar für Innovationen – damals wie heute – sowohl innerhalb als auch außerhalb der TU!


Die Technische Universität von Innen
Viele WiednerInnen gehen zwar regelmäßig an der TU vorbei, waren aber noch nie in dem Gebäude drinnen. Dies wollte die Agenda-Gruppe „Begegnung im Freihausviertel“ ändern und organsierte einen Rundgang durch und um das Gebäude, denn die TU ist auch für Nicht-StudentInnen einen Besuchen wert! Hier gibt es neben Hörsälen und Zeichenräumen einiges zu entdecken. Besonderes Highlight ist der Kuppelsaal mit seiner fast 200 Jahre alten, beeindruckenden Holzkonstruktion. Die Leiterin des Universitätsarchivs der TU Wien, Dr. Juliane Mikoletzky, führte die Interessierten durch das Gebäude und gab auch einen spannenden Einblick in die Geschichte der TU. Den Windkanal im Café Nelson erläutert ein Professor der Strömungsmechanik.


Das Gedächtnis der Stadt
Um TU-MitarbeiterInnen und StudentInnen die Gegend rund um die TU näher zu bringen, führte Wieden-Experte und Stadtführer Andreas Brunner gemeinsam mit der AgendaWieden an besondere Orte der Unteren Wieden. Natürlich waren auch BewohnerInnen der Wieden herzlich zu dem Spaziergang eingeladen. Schritt für Schritt erwanderten sich die TeilnehmerInnen geschichtliche Querbezüge und erlebten die gewohnte Umgebung in neuem Licht.
Der Spaziergang führte vom Rilkeplatz, einem mittelalterlichen Dreiecksanger, über das Freihaus, dem wirtschaftlichen Zentrum der Wieden ab dem 17. Jahrhundert, zum Karlsplatz, wo einst im Heiligengeistspital, dem ältesten Spital von Wien, die erste Leichenöffnung nördlich der Alpen vorgenommen wurde.
Vom Ziegelofen, der am Platz des heutigen Wien Museums gestanden hatte, ging es über die Gußhausstraße, wo praktisch alle Statuen der Ringstraße gegossen wurden, vorbei am TU-Gebäude des Architekten Boltenstern zum Mozartplatz. Dort produzierte die Firma Papke Galanteriewaren und machte unter anderem mit Ballspenden bereits im 19. Jahrhundert globale Geschäfte.
Vorbei an der ehemaligen Danhauserschen Möbelfabrik, einer Art Ikea des 19. Jahrhunderts mit in Serie produzierten Möbeln, ging es weiter zur Wiedner Hauptstraße, wo die Firma Wertheim den ersten feuerfesten Safe produzierte. Die Haresleben Seidenfabrik im Haus des heutigen Café Wortner, daneben der Wohnsitz von Auer von Welsbach, dem Erfinder der Glühbirne oder auch des Zündsteins für Feuerzeuge, und schließlich das Abgebrannte Haus in der Großen Neugasse, rundeten den Ausflug in der erfindungsreiche Geschichte der Wieden ab.